7 Dropshipping-Trends: Rückblick auf 2021

Um es direkt zu sagen: Ich hasse Trends. Darum ist dieser Bericht auch ein Rückblick. Nichtsdestotrotz ist er aktueller denn je. Die COVID-19-Pandemie hat sich auf verschiedene Branchen ausgewirkt, aber für uns Dropshipper war sie ein Glücksfall. Sind wir ehrlich, der E-Commerce ist ein Krisengewinner, daran gibt es keinen Zweifel. Infolgedessen haben wir ab dem Jahr 2020 ein massives Wachstum erfahren. Die Umsätze haben sich exponentiell vervielfacht, da immer mehr Einzelhändler ihre Geschäfte ins Internet verlagerten. Wenn du bereits zu den Dropshippern gehörst, dann herzlichen Glückwunsch. Solltest du noch überlegen, ob sich »ein Einstieg jetzt noch lohnt«, dann frage ich dich: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Viele andere Unternehmer haben ihr Business pausiert oder komplett aufgegeben und sich nun (vollständig) auf Dropshipping umorientiert. Dies ist kein Bauchgefühl, sondern eine Tatsache, die ich aus täglichen Kundengesprächen nachweisen kann. Branchenexperten, wozu ich mich auch selbst zähle, gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung bis Minimum (!) Ende 2021 fortsetzt. Eines der größten Probleme, mit denen Dropshipping-Unternehmer meiner Meinung nach konfrontiert sind, ist die Frage, welche Nische sie wählen sollten. Mit anderen Worten, die Frage worauf man sich konzentrieren sollte, ›die richtigen Dinge‹ zu verkaufen. Dies ist eine wichtige unternehmerische Entscheidung, keine Frage.

Wenn du in das Dropshipping-Geschäft einsteigen möchtest, solltest du unbedingt den Fehler vermeiden, eine Nische oder ein einzelnes Produkt aufgrund deiner Leidenschaft oder deines persönlichen Interesses zu wählen. Wenn du ein profitables Dropshipping-Geschäft aufbauen möchtest, musst du über persönliches Interesse und Leidenschaften hinausblicken. Zugegeben, wenn man dies so liest, leuchtet das ein. Ob es wirklich der Weisheit letzter Schluss ist? Ich weiß es nicht. Meine innere Stimme flüstert mir zu: Wenn du dich mit einem Produkt oder einer Nische so gar nicht identifizieren kannst, wie wirst du dich dann motivieren durchzuhalten? Wie wirst du kompetent auf Kundenanfragen reagieren, wenn du deine Produkte nicht beraten oder gar hinter ihnen stehen kannst? Verstehst du, was ich meine? Richtig ist, dass es rein kaufmännisch egal ist, wofür dein Herz schlägt. Aber wenn du rein zahlengetrieben an die Sache ran gehst, wirst du womöglich zu schnell demotiviert sein.

Die E-Commerce-Landschaft verändert sich jedes Jahr, und es gibt neue Trends im Dropshipping, die du beachten kannst. Hier sind einige dieser Trends. Reflektieren wir gemeinsam:

1. Mobile First


Der E-Commerce und das Online-Shopping haben in den letzten Jahren zugenommen, was eine spannende Tatsache ist. Da die meisten Menschen über ihr mobiles Gerät im Internet surfen, erwartet man eine Zunahme des mobilen Handels. Immer mehr Menschen beginnen, mit ihren mobilen Geräten einzukaufen. Ich gestehe, ich gehöre dazu. Egal, ob Lebensmittel oder das nächste Smartphone, rund 900 Bestellungen (fast ausschließlich über die App erworben) im Jahr bei Amazon, bestätigen diese Bilanz.

Es wird erwartet, dass im kommenden Jahr bis zu 54 % der Verkäufe im Netz über mobile Geräte getätigt werden. Die Kunden sind also bereit, ihre Telefone für Online-Bestellungen zu nutzen. Sie nutzen ihr Telefon dann nicht mehr nur, um nach Produkten zu suchen, die sie kaufen möchten.

Daher müssen alle Shopseiten mobilfreundlich sein, denn das erhöht die Chancen für dich mehr Umsatz zu generieren. Das Hauptaugenmerk dieses Jahr sollte daher darauf liegen, ein besseres Kundenerlebnis zu bieten. Dazu kann nebst einer mobil optimierten Webseite bzw. Shop auch eine eigene App gehören. Denn Apps können zudem interaktive Elemente leicht integrieren, die sich auf klassischen Shop-Seiten nur schwer umsetzen lassen. Apps bieten etwa Zugriff auf die Systemfunktionen wie Kamera, GPS, Mikrofon, etc. Dies ermöglicht ein völlig neues Einkaufserlebnis und eine neue Definition von mobile First.

2. Social Commerce


Immer mehr Menschen verbringen heute viel (zu viel) ihrer Zeit im Internet auf verschiedenen Social-Media-Plattformen. Auch die Zahl der Nutzer sozialer Medien in Summe nimmt stetig zu. Soziale Medien sind nicht nur ein Ort, an dem man mit anderen Menschen in Kontakt treten kann, sondern auch ›ein großer Marktplatz‹.

Abgesehen von Werbung und Marketing können soziale Medien zunehmend für den Direktverkauf genutzt werden. Instagram und Facebook beispielsweise haben auf ihren Kanälen eine ›Shop‹-Schaltfläche, um den Verkauf über diese Social-Media-Plattformen bequemer und schneller zu machen. Die Tatsache, dass sich mehr Menschen trauen, Online-Käufe zu tätigen, bedeutet, dass es dieses Jahr mehr Verkäufe über Social Media geben wird.

Einen Shop auf einem sozialen Netzwerk zu unterhalten, ist mehr als ein Nischendasein. Zudem ist die technische Integration recht schnell erledigt. Viele Shopsysteme wie Shopify, Droptienda® und weitere bieten bereits heute Schnittstellen für einen einfachen Produktaustausch. Das macht es Menschen leichter, deine/n Marke/Webshop wiederzuerkennen, und verringert außerdem die Zahl der abgebrochenen Warenkörbe. Es ist leider so, dass es zu erhöhten Abbruchraten kommt, wenn Kunden auf eine andere Website umgeleitet werden müssen, um ihren Einkauf abzuschließen. Darum bieten immer mehr Netzwerke einen direkten Check-out an. Leider hinken wir in der europäischen Rechtslage den Möglichkeiten (im Vergleich zu China, Amerika etc.) deutlich hinterher.

3. KI im E-Commerce


Der zunehmende Einsatz von KI in der E-Commerce-Branche spielt heute eine wichtige Rolle, auch in deinem Online-Shop. KI wird dazu verwendet, ein personalisiertes Kundenerlebnis zu bieten. KI nutzt Daten aus dem Kundenverhalten, wie z. B. die Kaufhistorie, um Empfehlungen auszusprechen. Viele Shops nutzen die KI zudem, um ihre Prozesse und Abläufe zu optimieren und Kunden zu finden.

Der Einsatz von KI fördert außerdem den Absatz, generiert Leads, spart Zeit bei sich wiederholenden Aufgaben. Von diesen und vielen anderen Vorteilen kannst auch du profitieren, wenn du eine KI in deinem Shop einsetzt. Shopsysteme wie Droptienda® bieten solche Möglichkeiten und sichern so nicht selten einen Wettbewerbsvorteil.

4. Zahlungsoptionen


Eines der Dinge, die die Online-Kaufentscheidungen deiner Kunden beeinflusst, sind die gebotenen Zahlungsmöglichkeiten. Es gibt zwar verschiedene Zahlungsarten, aber diese müssen sicher sein! Andernfalls ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass potenzielle Kunden den Kauf nicht zu Ende führen und den virtuellen Einkaufswagen stehen lassen.

Einige der besten Zahlungsoptionen sind PayPal, Master Card, Visa Card, Google Pay usw. Zahlungsanbieter wie Mollie und Stripe sollten auf jeden Fall in Erwägung gezogen werden. Nicht zuletzt der gesicherte Rechnungskauf, etwa über Klarna erfreut sich weiterhin maximaler Beliebtheit.

Mit der Zunahme der verfügbaren Zahlungsoptionen wollen Kunden, dass sich diese Option in deinem Check-out widerspiegelt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss daher der Bezahlvorgang vereinfacht werden. Außerdem muss gewährleistet sein, dass bei der Zahlung keine versteckten oder unerwarteten Gebühren anfallen!

5. Nachhaltigkeit


Die Zunahme des ›grünen Konsumverhaltens‹ führt dazu, dass du im Jahre 2021 nicht mehr umher kommst, dich für dieses Thema ernsthaft zu interessieren. Eine mögliche Übersetzung für Greenwashing lautet »Reinwaschen im Hinblick auf die Ökologie sowie Nachhaltigkeit«. Das solltest du nicht. Du solltest wirklich darüber nachdenken, wie du Nachhaltigkeit aufrichtig verkörpern kannst! Dieses Bewusstsein ist vor allem bei jüngeren Verbrauchern zu beobachten, die sich vermehrt für umweltfreundliche Produkte und Lösungen interessieren.

Die Kunden von heute sind in Bezug auf ökologische Nachhaltigkeit aufgeklärter und wollen solche Praktiken bei den Marken sehen, die diesem Anspruch Rechnung tragen. Du musst also nach Wegen suchen, um jene umweltbewussten Kunden anzusprechen.

Verwende dazu etwa Fair-Trade-Produkte. Biete umweltfreundliche Alternativen. Verwende recycelte bzw. andere umweltfreundliche Verpackungen. (Dies ist etwas, was du mit deinen Lieferanten thematisieren solltest). Auch ein Versand mittels emissionsfreier Sendungen kann eine Option sein oder auch ein Webhosting aus erneuerbaren Energiequellen. Es gibt wirklich viele verschiedene Ansätze.

6. B2B E-Commerce


Es wird erwartet, dass der B2B E-Commerce dieses Jahr weiter zunehmen wird. Obwohl diese Tendenz bereits seit einiger Zeit deutlich ansteigt, wird 2021 das Jahr sein, in dem sich das Wachstum abermals beschleunigt. Die Veränderungen in der Arbeitswelt zeigen an, dass es mehr Bedarf an verschiedenen B2B-Einkäufen gibt. Die Beschaffung wird daher vornehmlich online stattfinden.

Das bedeutet, dass es für Dropshipper, die sich vorwiegend mit B2B-Produkten beschäftigen, lukrativ werden kann. Was du jetzt brauchst, ist das Verständnis deiner potenziellen Kunden, einschließlich deren früheren Einkaufserfahrungen und aktuellen Bedürfnisse. Du musst wissen, dass sich die Preisgestaltung, das Marketing und der Verkauf im B2B-Bereich von denen im B2C-Bereich grundlegend unterscheiden, und entsprechend different müssen die Kunden angesprochen werden. Dennoch kann es lohnend sein, sich mit dem Wachstumsmarkt B2B auch aus Dropshipper-Sicht zu beschäftigten.

7. Ein-Marken-Online-Shops


Dies wird nun die Regel und nicht mehr die Ausnahme sein. Insbesondere, da viele große Marktplätze weniger entgegenkommend sind. Da große Marken die bekannten Plattformen und Marktplätze für ihren Online-Verkauf nutzen, ist der Wettbewerb härter und teurer geworden. Um Gewinne zu steigern und Umsätze zu erhöhen, werden sich Marken vermehrt dafür entscheiden, eigene Online-Shops zu eröffnen. So haben sie letztlich eine bessere Kontrolle über die Geschäfte und das vermittelnde Markenimage. Dies gilt selbst dann, wenn die Vermarktung der Produkte teurer wird. Wenn du mich bereits kennst, weißt du, dass ich kein Freund von One-Product-Stores bin, daher ist wichtig anzumerken, dass diese ›Ein-Marken-Online-Shops‹ genau das sind, was der Name sagt – Marken-Shops. Nicht Einzelprodukte. Eine Marke hat in der Regel mehr als ein Produkt und genau das ist der entscheidende Unterschied! Auch oder gerade aus Dropshipper-Sicht kann es zielführend sein, eine eigene Marke anzumelden. Dies sollte dann aber nicht bei einem ›One-Product‹ wie der obligatorischen Knoblauchpresse enden.

Kurzum: Es wird erwartet, dass der digitale Absatz im Jahr 2021 abermals ein massives Wachstum erfahren wird. Wenn du also mit dem Gedanken spielst, in das Dropshipping-Business einzusteigen, dann ist dies ein ausgezeichneter Zeitpunkt, um jetzt damit zu beginnen. Starte direkt mit europäischen Lieferanten und starte erst gar nicht mit ›China-Dropshipping‹.

Autor: Fabian Siegler

Bildquelle: EXPERTISEROCKS SL

12 Oktober 2021