Die Break-Even-Analyse
Der Gewinn deiner Unternehmung: essenziell für deinen Erfolg und dein Business. Doch wann stellt sich dieser ein und wie lässt sich das Ganze berechnen? Dass am Ende des Monats mehr reinkommen muss als ausgeben wird, ist kein Geheimnis. Aber ab wann macht man den entsprechenden Gewinn, mit dem man sich langfristig erfolgreich aufstellt? Aufs Bauchgefühl hören? Schwierig, wenn es um ein solch wichtiges Thema geht. Ein wichtiges und hilfreiches Tool hierbei ist der Break-Even-Point, er bezeichnet die Gewinnschwelle deines Unternehmens – also den Punkt – ab dem dein Business Gewinn abwirft. Was der Break-Even-Point genau ist und wie man ihn berechnet, erfährst du im Folgenden.
1. Was genau ist der Break-Even-Point
Der Break-Event-Point steht im Deutschen für die „Gewinnschwelle“. Er definiert den Punkt, an dem sich deine Kosten und deine Erlöse decken. An diesem Punkt machst du also weder Gewinn noch Verlust, sondern bist sozusagen auf null. Alles was durch mehr verkaufte Produkte über diesem Punkt liegt, stellt einen Gewinn dar, alles was darunter liegt, ist ein Verlust.
2. Warum ist der Break-Even-Point wichtig für dich?
Nur wenn du dauerhaft schwarze Zahlen schreibst, hat dein Business eine Zukunft. Das wiederum ist nur möglich, wenn du weißt, wie hoch dein Verkaufspreis sein muss, damit sich ein bestimmtes Produkt lohnt. Liegt dein Verkaufspreis pro Stück darunter, machst du Verlust. Der Break-Even-Point definiert die absolute Preisuntergrenze, die du nutzen solltest, um keine Verluste mit einem Produkt zu machen. Somit ist der Break-Even-Point eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Planung und Steuerung deines Controllings. Erreichst du deinen Break-Even Point nicht, musst du dir darüber Gedanken machen, was du verändern kannst, um zukünftig einen Gewinn zu erzielen. Nur mit einer neuen Strategie bist du dann auch langfristig überlebensfähig.
Der Break-Even-Point gibt dir außerdem Aufschluss darüber, ob dein Business in naher Zukunft Gewinn machen wird oder wie sich ein neues Produkt vermutlich entwickeln wird. Somit kannst du bereits im Vorfeld anhand der Break-Even-Schwelle entscheiden, ob du ein Produkt in dein Sortiment aufnehmen solltest oder lieber nicht.
3. Wie berechnet du den Break-Even-Point?
Du kannst den Break-Even-Point entweder für ein bestimmtes Produkt bestimmen oder auch für mehrere. Die einfachere Rechnung ist die Ein-Produkt-Betrachtung, die wir anschließend vorstellen. Dazu benötigst du deine Fixkosten, die variablen Kosten und den Verkaufspreis.
Fixe Kosten sind immer gleichbleibende Kosten, die zum Beispiel für die Abo-Gebühren deines Webshops anfallen, für diverse Apps oder Telefon- und Internetkosten. Fixe Kosten sind unabhängig davon, wie viele Produkte du bestellst bzw. verkaufst. Variable Kosten sind dagegen abhängig von der verkauften Menge deiner Produkte, beispielsweise Versand- oder Verpackungskosten, aber auch dein umgerechneter Stundenlohn oder der Lohn deiner Mitarbeiter.
Um letztendlich den Gewinn zu bestimmen, musst du den Deckungsbeitrag pro Stück berechnen. Der Deckungsbeitrag setzt sich zusammen aus dem Verkaufspreis und den variablen Kosten. Anschließend teilst du deine Fixkosten durch den Deckungsbeitrag und du erhältst deinen Break-Even-Point. Anders ausgedrückt: Ziehst du deine Gesamtkosten vom Gesamtumsatz ab, liegt das Ergebnis bei Null, und du bist bei deiner Break-Even-Schwelle.
Die Formel zur Berechnung deines Break-Even-Points lautet demnach wie folgt: xG = Kf / (p – kv)
(xG = Menge deiner Produkte, die abgesetzt werden müssen, um die Gewinnschwelle zu erreichen,
Kf = Fixkosten, p = Preis pro Einheit, kv = variable Kosten pro Stück)
Das Ergebnis zeigt dir dann also an, wie viele Einheiten du letztendlich verkaufen musst, um deine Gewinnschwelle zu erreichen.
Die Break-Even-Analyse für mehrere Produkte
Du vertreibst vermutlich nicht nur ein Produkt, sondern mehrere. Um hier den Break-Even-Point zu bestimmen, ist die Rechnung ein wenig komplexer. Die Preise und auch die variablen Kosten deiner Produkte werden aller Wahrscheinlichkeit nach nicht identisch sein, somit liegt der Break-Even-Point also bei jedem Produkt woanders. Die Menge der Produkte, die verkauft werden muss, um einen Gewinn zu erzielen, ist also nicht einheitlich zu bestimmen. Stattdessen betrachtet man hier dann den Umsatz, den du erzielen musst, um schwarze Zahlen zu schreiben.
Um diesen Umsatz zu berechnen, kannst du unter verschiedenen Ansätzen wählen. Meist wird jedoch von einer durchschnittlichen konstanten Absatzmenge ausgegangen. Zuerst musst du berechnen, inwieweit jedes einzelne Produkt zur Deckung deiner Fixkosten beiträgt. Dazu muss der entsprechende Faktor pro Produkt berechnet werden, damit du die einzelnen Produkte später entsprechend gewichten kannst. Dazu setzt du den jeweils erzielten Umsatz mit dem Gesamtumsatz in Relation und ermittelst daraus einen einheitlichen Faktor. Durch diesen Faktor teilst du anschließend die Fixkosten und erhältst dann schließlich den Gesamtumsatz, der mindestens erzielt werden muss, um deine Kosten zu decken. Deine Fixkosten müssen demnach durch die Deckungsbeitragsintensität geteilt werden. Alternativ kannst du auch deine Umsatzerlöse durch den Deckungsbeitrag teilen und das Ergebnis mit den Fixkosten multiplizieren. Auch dann erhältst du deine Break-Even-Schwelle.
Dein Break-Even-Point in der grafischen Ermittlung
Um dir deine Gewinnschwelle besser zu veranschaulichen, kannst du den Break-Even-Point auch grafisch ermitteln. Das geht am besten in Form eines Diagramms, in das du deine jeweiligen Werte einträgst. Du benötigst dafür deine Fixkosten, deine variablen Kosten und deine Erlöse. Erstelle dann ein Diagramm mit einer x- und einer y-Achse. Die x-Achse definiert die Menge, die y-Achse bezeichnet die Menge und den Umsatz. Wenn du deine Werte einträgst, entsteht eine Umsatz- und eine Gesamtkostenkurve. Die Umsatzkostenkurve beginnt bei dem Wert null – wenn keine Produkte verkauft werden, wird auch kein Umsatz erzielt. Beide Linien steigen linear an und treffen sich an einer Stelle: An diesem Punkt liegt die Break-Even-Schwelle, an der deine Kosten und deine Erlöse gleich hoch sind.