Ein „Klick“ änderte Karina und Veras Leben

Den boomenden Internethandel kannten sie nur als Kundinnen und der Plan, sich selbstständig zu machen, war ihnen zuvor noch nicht in den Sinn gekommen. Schon gar nicht im Internet.

„Bei uns Frauen haben sich Computer und Webtechniken noch nicht als normale Arbeitswerkzeugnisse im Kopf verankert. Das ändert sich ebenso langsam wie die alten Rollenbilder“, meint Karina Wagner (34), die sich mit einem auf Haus und Garten spezialisierten Dropshipping-Shop selbstständig machte. „Ich habe das klassische Sattler-Handwerk gelernt und acht Jahre in verschiedenen Ländern gearbeitet“, erklärt sie. „Ich liebte mein Handwerk, bis ich begriff, dass mein Beruf ausstirbt. Da ich ohnehin schon gesundheitliche Beschwerden in Händen und Fingern hatte, wurde mir klar: Es war an der Zeit, dass ich mich nach etwas ganz anderem umsah. 

Zunächst habe ich mich über alle Handwerksberufe informiert, die irgendwie zu mir hätten passen können. Aber da gab es nichts, was ich ohne spezielle Ausbildung machen konnte. Ich klickte mich durchs Internet und hoffte auf eine Informationsquelle für eine zündende Idee oder mit Beispielen, wofür sich andere in ähnlichen Situationen entschieden hatten. Der Begriff „Digitale Nomaden“ fiel mir öfter auf. Was das genau bedeutete, erfuhr ich durch einige Videos und einen Klick später landete ich im DropCampus. Internet-Unternehmerin stand aber gar nicht auf meiner Agenda. Dennoch fand ich es interessant und bekam Kontakt zu Jasmin. Nach einer ersten Beratung buchte ich eine Schulung. Das war wohl die beste Entscheidung der vergangenen Jahre. Heute bin ich froh, den Sprung gewagt zu haben, zumal ich vor einem halben Jahr Mutter wurde!“, strahlt die Shop-Betreiberin aus dem Sauerland. „In meinem gelernten Beruf hätte ich Familie und Arbeit nicht miteinander vernünftig vereinbaren können.“

Vera Burgfeld (27) aus Bad Lippspringe machte sich vor vier Jahren mit einem Dropshipping-Geschäft im „B2B“ Bereich selbstständig. „Geschäfte im Internet bedeuteten für mich Zimmerbuchungen und natürlich habe ich auch mal das eine oder andere bestellt. Aber über mehr hatte ich vorher nicht nachgedacht. Nach meiner Ausbildung zur Hotelkauffrau wollte ich meine Leidenschaft, fremde Länder kennenzulernen, auf irgendeine Weise mit Geld verdienen im Einklang bringen“, erklärt sie. „Aber in der Tourismusbranche gab es keine passenden Stellenangebote und im Hotel sind die Arbeitszeiten mit privaten Interessen oder mit meiner Lust zu reisen, nicht kompatibel. Aber wenn nicht jetzt, dachte ich mir, wann dann? Ich klickte auf ein paar Videos über digitale Nomaden und landete über einen Link im „DropCampus“, eine der Firmen von Jasmin Hoffmann. Ich begriff schnell, dass ich das auch machen könnte. Kaufmännisches Denken mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen brachte ich ja schon mit und ein intensives Onlineseminar bei Jasmins Lebensgefährten Fabian Siegler war eine ausgezeichnete Investition. Geballtes Wissen, aber er hat es gut vermittelt. 

Schon während der Schulungen begann ich ungeduldig Geschäftsideen zu skizzieren und mich schrittweise aufs Dropshipping für Hotelbedarf zu fokussieren. Ich hatte konkrete Erfahrungen und Erkenntnisse. Wenn ich technische Fragen habe, stehen mir Jasmin oder Fabian immer bei und an sich lief das Geschäft nach anfänglichen Startschwierigkeiten wie erhofft, aber die Pandemie macht mir genauso viel zu schaffen wie meinen Kunden. Momentan ist es wirklich eng, aber das war überhaupt nicht absehbar. Shops für Endkunden verbuchten enormen Zuwachs durch die Covid-Katastrophe, aber in manchen B2B Branchen sieht es nicht gut aus. Mal müssen meine Kunden schließen, dann dürfen sie öffnen, G2 oder G3 Regeln, das Geschäft ist mau geworden, aber das war nicht vorhersehbar. Ich hoffe nun mit meinen Kunden, dass sich bald alles normalisiert. Immerhin will ich ja auch selbst noch einige Reisen machen.“

Noch sind Unternehmerinnen im Internethandel selten, doch langsam steigt ihre Anzahl. Aktuelle Studien belegen ihre erfolgreiche Qualifikation. Frauen wirtschaften klug und vorausschauend, denken über alles genauer als Männer nach und entdecken somit oft neue Möglichkeiten oder versteckte Risiken. „Durststrecken“ halten sie länger durch und sie setzen selten alles auf eine Karte. Sie sind gute Diplomaten, verhandeln geschickt und erkennen ihre Chancen. 

Frauen im E-Commerce: Da geht noch was! 
02 März 2022