In 12 Schritten zum Businessplan

Zu einer erfolgreichen Gründung gehört in der Regel auch ein Businessplan. Denn diesen musst du eventuell bei deiner Bank oder anderen Investoren vorlegen, um zu beweisen, dass deine Geschäftsidee und Kalkulation erfolgversprechend ist. Aber auch für dich selbst ist die Erstellung eines Businessplans mehr als sinnvoll. Denn anhand der darin enthaltenen Analysen und des Finanzplans gewinnst du einen konkreten Überblick über deine zukünftigen Kosten und über den Markt, in dem du dich bewegst. Doch was muss überhaupt in einem Businessplan enthalten sein und wie beginnt man am besten mit der Erstellung? Wir sagen dir, wie es geht und geben Dirwertvolle Tipps und Tricks zur optimalen Erstellung!

WARUM EIN BUSINESSPLAN?


Im Fall von Dropshipping wirst du zum Start deines Business kaum Startkapital benötigen. Trotzdem kommen natürlich ein paar Kosten auf dich zu und du benötigst eventuell Kapital von deiner Bank oder von anderen Geldgebern. Diese möchten vor der Vergabe eines Kredits oder einer Investition anhand eines Business Plans prüfen, ob sich deine Finanzspritze auch für sie lohnen wird. Aber auch wenn du kein Kapital benötigst, ist ein Businessplan eine optimale Übersicht für dich selbst. So hast du dein Business im Blick und bekommst eine ganz neue Sichtweise von außen.


WAS ZEICHNET EINEN GUTEN BUSINESSPLAN AUS?

Ein guter Business Plan sollte übersichtlich, klar strukturiert und verständlich sein. Denke daran, dass der Leser unter Umständen keine Ahnung von deinem geplanten Business und deiner Branche hat. Erkläre deshalb dein Vorhaben einfach und verständlich, wie für einen Branchenfremden. Auch der Aufbau und die Formatierung müssen überzeugen. Ist das Schriftstück nämlich lieblos und ohne Struktur zusammen geschustert, wird der Leser auch nicht daran glauben, dass du dir in deiner Geschäftstätigkeit Mühe geben wirst.

WAS MUSS IM BUSINESSPLAN ENTHALTEN SEIN?

1. ZUSAMMENFASSUNG

An den Anfang deines Business Plans gehört eine Zusammenfassung deiner geplanten Tätigkeit. Dieses Summary dient dazu, dein Business in Kürze zu erklären und das Interesse deines Lesers zu wecken. Hier kannst du anhand von wenigen Sätzen deine Geschäftsidee, wichtige Eckpunkte und deinen Motivationshintergrund darstellen.

2. GESCHÄFTSIDEE

Die Geschäftsidee ist das Kernstück deines Businessplans. Beschreibe dein Produkt und deine Zielgruppe genau und erläutere kurz deine Ziele. Beschreibe, was du vorhast und stelle vor allem deinen USP heraus. 

3. GRÜNDERTEAM

Auch wenn du planst, dein Dropshipping Modell allein zu betreiben, stelle dich und deinen Hintergrund kurz vor. Was qualifiziert dich für diese Tätigkeit? Welches Hintergrundwissen und Branchen-Know-how bringst du mit? Gehe dabei auf deine fachlichen und unternehmerischen Kompetenzen ein. Zeige dem Leser deines Businessplans, dass du fähig bist, dieses Business erfolgreich zu führen. Seid ihr ein Team aus mehreren Personen? Dann stellt die Schwerpunkte der einzelnen Gründer und Beschäftigten heraus und ordnet Ihnen die passenden Tätigkeitsbereiche zu. 

4. MARKT UND WETTBEWERB

Du solltest deinen Markt und deine Wettbewerber genau kennen, um dein Erfolgspotenzial und deine Kostenkalkulationen davon ableiten zu können. Zeige auch deinen Investoren, dass du deinen Markt bestens kennst und du das Marktpotenzial perfekt einschätzen kannst. Belege deine Marktanalyse mit Zahlen, Daten und Fakten. Wie sehen deine Kunden aus? Wie groß ist dein Markt und welches sind deine erfolgreichsten Mitbewerber?

5. MARKETING UND VETRIEB

Definiere eine für dein Business passende Angebots-, Preis-, Vertriebs-, und Werbestrategie. Beantworte dafür die folgenden Fragen: Welche Produkte möchte ich vertreiben? Auf welche Produktkategorien setze ich? Wie kommt das Produkt zum Kunden und welchen Preis möchte ich verlangen? Aus welchem Grund? Welche Werbemittel werde ich nutzen? Dazu gehören auch die Homepage, der Online-Shop und Vertriebsplattformen. 

6. RECHTSFORM

Welche Rechtsform soll dein Unternehmen haben? Oder planst du, als Freiberufler oder Einzelunternehmer tätig zu sein? Diese Entscheidung hat Einfluss auf die steuerlichen Belange, die Haftung und darauf, wer in deinem Unternehmen das Sagen hat. Bist du noch unsicher, welche Rechtsform die Richtige für dich ist? Dann lass dich von uns beraten oder wende dich an dein zuständiges Finanz- oder Gewerbeamt. 

7. ORGANISATION DES UNTERNEHMENS

Die Organisation des Unternehmens beschreibt die personelle Struktur und Organisation. Wie viele Mitarbeiter möchtest du beschäftigen und mit welchen Kompetenzen? Sollen diese fest angestellt sein oder planst du, verstärkt mit Freelancern zusammen zu arbeiten? Auch wenn du dein Dropshipping Business hauptsächlich alleine betreiben möchtest – denke daran, dass du eventuell externe Unterstützung benötigst, wenn es um die Erstellung deiner Homepage, von Texten etc. geht. 

8. FINANZIERUNG

Der wichtigste Part in deinem Business Plan ist die Finanzierung. Denn ohne Moos ist bekanntlich nicht viel los. Im Finanzierungsteil sollte deshalb eine Kapitalbedarfsplanung und ein vollständiger Finanzierungsplan enthalten sein. Darüber hinaus zeigst du innerhalb einer Rentabilitatsplanung, welche Kosten und Umsätze du erwartest.

9. DIE KAPITALBEDARFSPLANUNG

Ermittle deinen voraussichtlichen Kapitalbedarf für deine Gründung. So vermeidest du Finanzierungs- und Liquiditätsengpässe. Unterscheide dabei zwischen kurz- und langfristigem Bedarf. Und denk auch an die Anlaufkosten in den ersten Monaten, in denen oftmals noch kein Umsatz erzielt wird, jedoch bereits Kosten entstehen.

10. DER FINANZIERUNGSPLAN

Wie möchtest du das Ganze finanzieren? Viele Dropshipping Gründer benötigen kein oder nur sehr wenig fremdes Kapital, aber das hängt von deinem individuellen Geschäftsmodell ab. Erläutere in jedem Fall, woher du dein Kapital beziehst.

11. DIE RENTABILITÄTSPLANUNG

Gib dem Leser einen Ausblick auf deine möglichen Kosten und Umsätze. Die Rentabilitätsplanung zeigt auf, welchen Gewinn du mit deiner Geschäftsidee erwirtschaften kannst. Plane dabei realistisch und möglichst mit Begründungen hinterlegt.

12. DIE LIQUIDITÄTSPLANUNG

Die Liquiditätsplanung steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Rentabilitätsplanung. Kalkuliere hier systematisch alle Einnahmen und Ausgaben und zeige dabei, wie und mit welchen Mitteln du langfristig zahlungsfähig bleiben kannst.


DEIN EU DROPSHIPPING BUSINESS PLAN


Dein EU Dropshipping Business Plan ist im Grunde wie der herkömmliche Businessplan (siehe oben) gestaltet. Es gibt jedoch einige Besonderheiten, auf die du hier achten solltest. Im Folgenden findest du die Gliederung für deinen EU Dropshipping Business Plan.


Der optimale Aufbau, Tipps und Tricks für deinen EU Dropshipping Business Plan

Format

Achte darauf, ein passendes Format zu wählen. Das Motto lautet hier: Keep it simple! Nutze das DinA4 Hochformat und platziere ein Thema jeweils auf einer Seite. 25-30 Seiten sollte dein Business Plan grob umfassen. Gib deine Quellenangaben an und formuliere die Inhalte klar und deutlich – ansonsten werden Investoren und Kapitalgeber die Inhalte weder verstehen, noch große Motivation haben, deine Texte zu lesen.

Einstieg

Du startest mit einer prägnanten Zusammenfassung, auch „Elevator Pitch“ genannt. Kurz und knackig stellst du deine Idee dar und beschreibst deine Motivation und warum deine Idee erfolgsvorsprechend ist. Dem Leser sollte deine Tätigkeit und deine Motivation nach wenigen Sätzen klar sein.

Beispiel: „Wir entwickeln Softwarelösungen und Fortbildungsprogramme zum Streckenhandel. Wir sind Experten auf diesem Gebiet und der Markt wächst rasant. Die Vorteile von Dropshipping: keine Mitarbeiter und keine Lagerkosten. “


Danach erst folgt das Inhaltsverzeichnis. Dieses ist wichtig für eine selektive Suche, denn Investoren gucken gezielt, welche Inhalte für sie individuell interessant sind.


Der/Die Gründer

Beschreibe, wer gründet – und verkaufe dich gut! Zeige deine Stärken und Schwächen auf und argumentiere, warum Dropshipping eine Tätigkeit ist, die perfekt auf DICH zugeschnitten ist. Welche Erfahrung und welche Motivation steckt hinter deiner Wahl? Verfügst du bereits über Branchenkenntnisse, hast du Streckenhandel eventuell bereits hauptberuflich betrieben? Oder warst du in einer ähnlichen Branche tätig? Verfügst du bereits über kaufmännische Kenntnisse?

Deine Geschäftsidee

Was steckt hinter deiner Geschäftsidee? Erkläre deinen USP, begründe deine Idee und beschreibe, in welcher Phase du grade stehst. Hast du bereits begonnen zu handeln?

Die Story deiner Geschäftsidee sollte sich mit deiner Gründungsstory decken.


Beispiel: Bei deiner Gründungsstory beschreibst du, dass du bereits dein ganzes Leben lang reitest und eine Leidenschaft für Pferde hast. Außerdem hast du bereits eine betriebswirtschaftliche Ausbildung absolviert und fundierte Kenntnisse im BWL und Online-Handel.


Deine Geschäftsidee ist nun: Du möchtest Zubehör für Pferde verkaufen.

Markt und Wettbewerb

Kenne und analysiere deine Kunden, deine Mitbewerber und deine Lieferanten. Erstelle einen Kunden-Avatar, der deine potenziellen Kunden widerspiegelt! Hast du bereits Referenzkunden? Wenn ja, welche? Bist du von wenigen Großkunden abhängig? Welche Bedürfnisse haben deine Kunden? Und welche Stärken und Schwächen haben deine Mitbewerber? Beschreibe deinen Markt und deine Wettbewerber!

Standort

Lege deine Vertriebskanäle dar. Sowohl Plattformen als auch Vertriebsorte, Länder, Städte, etc. Beschreibe genau, in welchen Märkten du über welche Kanäle tätig sein möchtest.

Marketing

Denk an die 4 P´s: Product, Promotion, Placement, Price. Arbeite die 4 Punkte ab und stelle deine Strategie anhand den 4 P´s dar.


Product: Produktnutzen

Welchen Nutzen haben deine Produkte für deine potenziellen Kunden. Was ist bei dir besser als bei der Konkurrenz?


Price: Preispolitik

Welche Preise strebst du an? Und welche Kalkulation liegt deinen Preisen zugrunde? Wie reagierst du auf Preisänderungen? Möchtest du Preisführer werden oder Qualitätsführer? Tipp: Dropshipping eignet sich eher für eine Qualitätsführerschaft, da oft in kleinen Stückzahlen eingekauft wird.


Placement: Vertrieb

Welche Plattformen nutzt du für deinen Vertrieb? Welche Absatzgrößen werden in welchen Zeiträumen angestrebt? Welche Kosten entstehen durch den Vertrieb? Neben einem eigenen Online-Shop bietet sich Amazon an – auch als Verdor Programm.


Promotion: Werbung

Wo möchtest du deine Werbung schalten? Social Media oder Fachzeitschriften? Bist du auf Fachmessen vertreten? Nimmst du an Gründerwettbewerben teil? Die Möglichkeiten sind vielfältig. Zeige auf, was in Planung ist.


Organisation

Skizziere dein geplantes Unternehmen und lege deine Rechtsform fest. Überdenke dein zukünftiges Team: Wann planst du, Mitarbeiter einzustellen? Möchtest du mit Freelancern oder mit Festangestellten arbeiten?


Chancen und Risiken

Wo siehst du die größten Chancen und wo die größten Risiken bei deinem geplanten Business? Wie kannst du diese nutzen? Und wie lassen sich Risiken minimieren? Überdenke mögliche Vorgehensweisen und bringe sie auf Papier!

Finanzplan

Nimm dir auf jeden Fall einen Steuerberater, der dich in deiner Kalkulation unterstützt! Gib an, wie hoch der erwartete Kapitalbedarf für Anschaffungen und Vorlaufkosten sein wird. Beachte, dass du nach Erhalt von Kapital in der Bringschuld bist, das heißt, die geplanten Leistungen deines Business auch erfüllen musst.

Außerdem stellen sich folgende Fragen:

  • Welche Förderungsprogramme kommen in Frage? Können Dinge geleast werden?
  • Sind Sicherheiten (zum Beispiel in Form von Immobilien o.ä.) vorhanden?


Erstelle einen Liquiditätsplan. Wie hoch schätzt du deinen Umsatz und deine Kosten für die nächsten 3 Jahre? Mit welchem Gewinn rechnest du?

Anlagen

Vervollständige deinen Businessplan mit Anlagen. Füge einen tabellarischen Lebenslauf hinzu und Verträge über bestehende Kosten, Nachweise über Marken, Patente und Sicherheiten. Hefte alle Dokumente ans Ende deines Businessplans.

23 Juni 2021