Rechtsformen für Dropshipper im Überblick

Unternehmen gründen, leicht gemacht! Zunächst aber gilt es, die individuelle, passende Rechtsform für dich und dein Unternehmen zu finden. Für diese Auswahl gibt es kein allgemein gültiges Patentrezept – vielmehr hängt die Entscheidung von deiner geplanten Geschäftstätigkeit, von deinem Umsatz und deiner Risikobereitschaft ab. Wir sagen dir, worauf du bei der Wahl deiner Rechtsform und deiner Firmierung achten solltest.


Hier findest du die häufigsten Rechtsformen im Überblick:


Die GbR


Die einfachste Form der Unternehmensgründung ist die GbR. Sie ist besonders gut geeignet, wenn du zusammen mit Partnern gründen möchtest und dabei möglichst wenig Aufwand haben willst. Aber Achtung: Wie bei Einzelunternehmen haften die Gründer nicht nur mit Gesellschaftsvermögen, sondern auch mit dem Privatvermögen! Nimmt dein Partner also einen Kredit für die GbR auf, kannst du auch privat von der Bank zur Rückzahlung belangt werden.


Der Vorteil: Die Gründung ist super einfach und günstig. Es bedarf noch nicht einmal einen schriftlichen Vertrag. Diesen solltet ihr natürlich trotzdem schließen, um euch für eventuelle Unstimmigkeiten abzusichern. Auch die Kosten sind gering, lediglich für die Gründung und gegebenenfalls eine Rechtsberatung fallen Kosten an. Startkapital ist ebenfalls nicht vorgeschrieben und Einlagen können in Form von Geld, Dienstleistungen oder Sachwerten erfolgen. Wenn ihr allerdings Umsätze über 50.000 Euro erwirtschaftet, muss die GbR in eine OHG, also eine offene Handelsgesellschaft umgewandelt werden. Auch die Buchhaltung ist einfach, weshalb die GbR die ideale Rechtsform für einen Business-Start ist. Lediglich die private Haftung könnte zum Verhängnis werden, also überlege dir gut, ob du dieses Risiko eingehen möchtest.


Die GmbH

Die beliebteste Rechtsform in Deutschland ist die GmbH. Denn die GmbH gilt als Kapitalgesellschaft mit eigenständiger juristischer Persönlichkeit. Die Gründer und Gesellschafter haften nicht mit ihrem Privatvermögen, sondern nur mit dem Betriebsvermögen der GmbH. Lediglich wenn du deine Pflichten als Geschäftsführer verletzt, kannst du persönlich haftbar gemacht werden. Diese Rechtsform punktet mit einer großen Rechtssicherheit und genießt außerdem hohe Anerkennung bei Lieferanten und Kunden. Außerdem profitierst du von hohen Körperschaftssteuern.

Der Nachteil: Es sind 25.000 Euro Stammkapital einzubringen. 12.000 Euro davon müssen die Gesellschafter schon vor der Eintragung ins Handelsregister mitbringen. Auch Sachwerte sind möglich, diese müssen jedoch vorher professionell beschrieben und geschätzt werden. Bei der Gründung einer GmbH ist ein Gesellschaftervertrag vorgeschrieben, auch wenn du als Einzelperson gründest.


Die UG


Die UG ist eine perfekte Lösung für alle, die Ihre private Haftung beschränken, aber keine so hohe Kapitaleinlage wie bei der GmbH leisten möchten. Sie ist wie eine GmbH „light“ anzusehen, denn die Gründung gleicht der GmbH. Lediglich die Notar-Kosten und das einzubringende Stammkapital sind geringer. Bei der UG reicht nämlich ein Euro Stammeinlage pro Gesellschafter zur Gründung der Unternehmergesellschaft aus. Die UG wird mit dem Ziel gegründet, sie später in eine GmbH umzuwandeln. Zunächst muss ein Viertel des jährlichen Gewinns zurückgelegt werden bis 25.000 Euro Stammeinlage erreicht sind.


Die AG


Die AG wird mit hoher Wahrscheinlichkeit erst einmal nicht für dich in Frage kommen. Denn du musst mindestens 50.000 Stammkapital einbringen und einen Menge an bürokratischen Hürden meistern. Der Gründungs- und Verwaltungsaufwand ist enorm, dazu kommen diverse Offenlegungspflichten deiner Finanzen. Darüber hinaus muss ein Vorstand und ein dreiköpfiger Aufsichtsrat gestellt werden. Kurz: Die AG ist für kleinere Start-ups zunächst nicht geeignet. Für Unternehmen, die schon größere Erfolge aufweisen konnten und etwas weiter entwickelt sind, kann die AG jedoch eine interessante Alternative darstellen. Denn die AG kann auch ohne Bank schnell Kapital einsammeln und somit ihr Eigenkapital erhöhen. Außerdem vermittelt die AG eine gewisse Größe, Finanzkraft und Seriosität.

23 Juni 2021