Sieger denken anders als der Druchschnitt

Erfolg und Siegerdenken kommt nicht von ungefähr. Und auch wenn ich es nicht gerne zugebe, Sport ist ein guter Ausgleich zum Dropshipping-Unternehmeralltag. Selbstmotivation ist nicht immer leicht und Blockaden wollen erst einmal erkannt und anschließend überwunden werden. Ob es dann am Ende die sportliche Bestleistung wird oder ein allgemein frischer Kopf für mehr Fokus im Dropshipping sei dahingestellt. Das Buch Siegerdenken von Simon Marshall und Lesley Paterson kann auch dir helfen neue Höchstleistungen zu erreichen. Einleitend wird im Buche grob vereinfacht dargestellt, wie unser menschliches Gehirn funktioniert. Spannend – soviel sei verraten. Was also unser Gehirn, Sport und Dropshipping miteinander zu tun hat, das ergründen wir in diesem Bericht. Die beiden Autoren lassen wissen: Wir stellen die Wissenschaft nicht deshalb so vereinfacht dar, weil wir sie bewusst in die Irre führen wollen oder ihnen nicht die nötige Intelligenz zusprechen, die ein Verständnis der komplexeren Zusammenhänge erfordert, sondern weil wir das Gehirn (und die Streiche, die es uns spielt) in einer Art und Weise betrachten müssen, die es uns erleichtert, die Probleme, die das Hirn uns im täglichen Leben beschert, zu lösen. Eine dieser Vereinfachungen besteht darin, Anatomie und Funktion zusammenzufassen. Die moderne Neurowissenschaft hat herausgefunden, dass das Studium der Anatomie des Gehirns (die physischen Strukturen und deren Lage) die Komplexität dessen, was das Gehirn tatsächlich tut (seine Funktionen), nicht präzise spiegelt. Die Aufgaben des Gehirns sind also nicht exklusiv in einer Hirnregion angesiedelt.

Wir benötigen für unsere Arbeit aber ein »Funktionsmodell«, das in Bezug auf die Wissenschaft beständig ist und, was ganz wichtig ist, nicht die biologische Realität angreift. Wir streben einen praktischen Nutzen an – wir möchten, dass Sie mehr hilfreiche und produktive Gedanken und Gefühle entwickeln und weniger psychologische und emotionale Erfahrungen machen, die dazu führen, dass Sie sich in die Hosen machen, sich die Haare ausreißen, sich kneifen, einfach abhauen oder sich in irgendeiner anderen Form geißeln. Unser Funktionsmodell des Gehirns basiert daher fast ausschließlich auf Metaphern und Analogien, die größtenteils noch nicht einmal von uns stammen. Der Einsatz von Metaphern und Analogien zur Erläuterung wissenschaftlicher Fakten irritiert manche Leute, vor allem jene mit wissenschaftlichem Hintergrund, eben weil dabei so stark vereinfacht wird. Wir machen es aber trotzdem, weil es ein wichtiger Bestandteil der Wissenschaftskommunikation ist und weil wir festgestellt haben, dass es wirklich funktioniert. Und außerdem macht es so viel mehr Spaß!

Ein Blick in unser zweitliebstes Organ Wenn Sie sich an den Biologieunterricht in der Schule erinnern (die meisten wahrscheinlich nicht wirklich), wissen Sie, dass das menschliche Gehirn in drei wesentliche Regionen unterteilt ist. Das Stammhirn verbindet das Großhirn und das Kleinhirn mit dem Rückenmark und ist für unbewusste Funktionen wie Atmung, Herzfrequenz, Verdauung, Schlucken, Schlafrhythmus und Ähnliches verantwortlich. Unser Stammhirn ist schwer erziehbar. Das Kleinhirn sitzt auf der stillen Treppe unterhalb des Großhirns und ist zuständig für die Koordination von Körperbewegungen und für die kognitiven Prozesse wie Sprache und Erinnerung. Unser Kleinhirn ist ein bisschen lernfähig. Das Großhirn macht den größten Teil unseres Gehirns aus und beinhaltet die rechte und linke Gehirnhälfte. Es ist tatsächlich so groß, dass es zusammengefaltet und gequetscht werden muss, um in unseren winzigen Schädel zu passen (deswegen sieht es auch so fürchterlich runzlig aus). Unser Großhirn steuert alle bewussten Bewegungen und verarbeitet alle eingehenden Sinneseindrücke. Es ist außerdem für all die »höheren« Funktionen, die uns zu Menschen machen, verantwortlich, wie zum Beispiel Logik, Gefühle, die Fähigkeit, abstrakt zu denken und zu lernen und so weiter. Das Großhirn macht aber noch viel mehr.

Jede Hirnhälfte besteht aus vier Regionen oder Lappen: Stirnlappen (Frontallappen), Schläfenlappen (Temporallappen), Scheitellappen (Parietallappen) und Hinterhauptlappen (Okzipitallappen). Jeder dieser Hirnlappen hat seinen eigenen Aufgabenbereich, dennoch arbeiten sie nie isoliert voneinander. Alleingänge gibt es bei Hirnlappen nicht. Unser Großhirn ist sehr lernfähig. Es liebt das Lernen sogar so sehr, dass es immer nach neuem Lernstoff sucht, selbst wenn wir überhaupt keine Lust haben, gerade etwas zu lernen. Schauen wir uns das mal etwas genauer an. Unser Gehirn besteht aus einem Mix aus alten und neuen Teilen. Der alte Teil des menschlichen Gehirns stellt unser Überleben und unsere Fortpflanzung sicher (und natürlich noch andere Dinge), wohingegen der neue Teil uns komplexes Denken und Intelligenz beschert. Unser neues Gehirn ermöglicht es uns sogar, über unser Denken nachzudenken. Das nennt man Metakognition, eine Fähigkeit, die nur sehr wenige Spezies beherrschen. Wir werden später beleuchten, warum die Metakognition eine Schlüsselstrategie bei der Befreiung Ihrer verstopften Mentaltoilette ist. Mit den unaussprechlichen medizinischen Begriffen brauchen Sie sich nicht aufzuhalten, aber schauen Sie sich mal an, wofür die einzelnen Hirnregionen zuständig sind. Das ist nämlich wichtig, zum Beispiel wenn Sie am Beckenrand stehen und sich darüber Sorgen machen, dass Sie in Ihren Badesachen fett aussehen, oder wenn Sie sich schon allein bei dem Gedanken an Ihren ersten Marathon die Hosen vollmachen. Selbst wenn Sie keines dieser Probleme haben und noch nicht mal ab und zu »Ich will nicht wie ein kompletter Idiot dastehen« denken, bietet sie gute Hinweise darauf, wie Sie Ihre Gedanken und Gefühle am besten in die gewünschte Richtung lenken können.

Warum verträgt sich unser Gehirn nicht mit sich selbst? Unser altes und neues Gehirn streiten sich ständig. Stellen Sie sich mal vor, Sie hätten einen Bodyguard, der Sie täglich 24 Stunden beschützt. Was glauben Sie, bei welchen Themen Sie Meinungsverschiedenheiten hätten? Dass Ihr Bodyguard manchmal anderen Menschen gegenüber zu aggressiv auftritt? Dass er Sie ständig daran erinnert, wie gefährlich das Leben ist? Solche Streitpunkte ficht unser neues Gehirn mit unserem alten regelmäßig aus. Auch Probleme wie der Umgang mit körperlichen Beschwerden während eines Rennens fallen in diese Kategorie. Oder die Frage, ob man wirklich das komplette Glas Erdnussbutter in einem Rutsch wegnaschen muss ( ja, Lesley Paterson, du bist gemeint). Oder es geht darum, ob Sie mal eben 10000 Euro für ein neues Rad ausgeben müssen oder ein komplettes Monatseinkommen, um ein einziges Rennen davon zu bestreiten. Es muss sich aber auch gar nicht um Sport drehen. Möglicherweise verlieben Sie sich grundsätzlich in den falschen Mann oder die falsche Frau oder andere Leute nutzen Sie schamlos aus. Unser Gehirn muss sich um all diese Dinge kümmern. Diese Auseinandersetzungen im Gehirn geschehen so schnell, dass wir davon in der Regel gar nichts mitbekommen (wofür vor allem der Fasciculus uncinatus verantwortlich ist). Wir werden meist einfach dazu »gezwungen«, die Entscheidungen, die unser Hirn uns weitergibt, umzusetzen. Ein paar Beispiele gefällig? Wir bleiben in unserer Komfortzone; wir schrecken vor brenzligen Situationen zurück; wir kaufen etwas, das wir uns eigentlich gar nicht leisten können; wir geben auf, wenn es zu schwer wird; wir stopfen uns nachts mit Süßigkeiten voll et cetera. Manchmal sind wir uns dessen sehr bewusst, sind dem Hin und Her aber machtlos ausgesetzt.

Zum Weiterlesen: © des Titels »Siegerdenken« (ISBN 978-3-7423-0462-9) 2018 by riva Verlag, Münchner Verlagsgruppe GmbH, München Nähere Informationen unter: http://www.rivaverlag.de


Autor: Fabian Siegler
Bildquelle: shutterstock_428798572
29 Juni 2021