Unterkünfte

Auch digitale Dropshipping-Nomaden brauchen eine Unterkunft, wenn sie ihr Unternehmen vom anderen Ende der Welt ausführen. Da du nicht im Urlaub bist, stehen bei der Auswahl weniger die Entfernung zum Strand und das Fernsehprogramm als vielmehr die Eignung für längere Aufenthalte, Arbeitsmöglichkeiten und Kosten im Mittelpunkt der Suche. Statt wie im Urlaub aus Dutzenden Angeboten zu wählen, musst du als Dropshipper im Ausland genau hinschauen. Wir haben die besten Optionen für dich gesammelt und auf ihre Alltagstauglichkeit für digitale Dropshipping-Nomaden überprüft.


Für die ersten Tage: Hotels und Hostels


Ein Zimmer im Hotel ist aus Gründen der Kosten und der fehlenden Einrichtungen für Langzeitaufenthalte meistens keine Dauerlösung für Dropshipper. Aber ein Zimmer im Hotel oder Hostel findet man immer – notfalls auch mitten in der Nacht, wenn man den letzten Flug verpasst hat. Das Hotelzimmer ist eine gute Basis, um dich in der neuen Umgebung zurechtzufinden und dir in Ruhe eine andere Unterkunft zu suchen. Auch Hostels gibt es in fast allen Ländern dieser Welt. Du findest sie sehr günstig, auch online auf Webseiten wie Hostelworld.com. Dafür teilt man sich das Zimmer mit 1–19 anderen Menschen und muss seine Privatsphäre auf einen abschließbaren Spind beschränken. Einsam wird es im Hostel so wahrscheinlich nie, aber sozial könnte das Leben mit der typischen Zielgruppe von Hostels auf Dauer schwierig werden: Sie sind schließlich in erster Linie auf der Suche nach Partys und einer guten Zeit im Ausland, während du zusätzlich ein Unternehmen führen willst.


Zwischen Hotel- und WG-Zimmer: Ferienwohnungen


Über Airbnb und andere Plattformen mietest du Ferienwohnungen und Häuser von Privatpersonen (und mittlerweile auch Unternehmen). Das Spektrum auf der Plattform ist breit: Vom Luxustempel bis zum Zelt am Strand findest du Unterkünfte aller Art. Die meisten Appartements bieten dir einen guten Standard und haben den entscheidenden Vorteil gegenüber Hotels, dass sie eher für langfristiges Wohnen eingerichtet sind. Preislich liegen attraktive Wohnungen auf der Plattform aber oft nur knapp unter Hotels mit einem ähnlichen Standard. Als Dauerlösung ist das Airbnb also kaum sinnvoll. Als Übergangslösung ist die Ferienwohnung aber oft eine preiswertere und praktischere Alternative zum Zimmer im Hotel.


Leben wie ein Local: Zimmer in Wohngemeinschaften und Privatwohnungen


Die Preise auf Airbnb sind im Vergleich zu normalen Mietpreisen recht hoch. Wer Geld sparen will, ohne auf WLAN, Küche und einen privaten Raum zu verzichten, schaut sich am besten nach Appartements und Zimmern zur Miete um. Hier mietest du dich in eine Privatwohnung ein, hast aber nur ein eigenes Schlafzimmer. Küche, Bad und andere Einrichtungen teilst du dir mit den Mietern. Auch wenn dein privater Raum dann eher klein ausfällt, ein Zimmer mieten, ist auch für längere Zeiträume günstig möglich und verschafft dir direkt einen Kontakt zu den Locals. Plattformen wie GoBeHere und Nomad Rental richten sich direkt an Menschen, die aus dem Ausland arbeiten möchten, während sich HolidayLettings und HomeAway vor allem an Touristen wenden. Auch hier findest du häufig günstige Optionen.


Wenn du sowieso einen längeren Zeitraum an einem Ort bleibst, kannst du bei der Zimmersuche auch wie ein Local vorgehen: per Bewerbung auf eine Wohnungsannonce. Schaue nach entsprechenden Anzeigen in den lokalen Zeitungen und nehme Google Translate zu Hilfe, wenn du die Sprache nicht gut verstehst. Ein guter Anlaufpunkt für mittelfristige Unterkünfte sind auch Universitäten. Die meisten haben eine Plattform für Wohnungen und WG-Zimmer, die sich zwar primär an Studenten richten, grundsätzlich aber allen Menschen offenstehen.


Mit anderen Nomaden wohnen: Co-Living


Co-Living funktioniert im Prinzip wie das Mieten eines Zimmers – mit dem Unterschied, dass deine Mitbewohner ebenfalls nur Mieter eines Zimmers auf Zeit sind. Ähnlich wie in einem Studentenwohnheim vermietet der Eigentümer mehrere Zimmer einer Wohnung an verschiedene Menschen. Während bei einer WG alle Mitbewohner entscheiden, wer einziehen darf, entscheidet beim Co-Living der Eigentümer. Wenn du keine Lust auf Kontakte hast oder dich auf Projekte konzentrieren willst, ist das Co-Living eine günstige Alternative zur Ferienwohnung! In vielen Ländern gibt es zudem Co-Living-Projekte, die sich direkt an digitale Nomaden (z. B. bei digitalnomadhouse.net) wenden. Hier findest du dann nicht nur eine Unterkunft, sondern auch Möglichkeiten, dein Netzwerk auszubauen.


Kostenlos wohnen: Couchsurfing


Als digitaler Dropshipping-Nomade die Welt erkunden und kostenlos wohnen? Couchsurfing machts möglich! Couchsurfing basiert auf der Idee des Teilens & Schenkens. Menschen, die ein Zimmer, ein Sofa oder Platz für eine Isomatte haben, stellen ihr Zimmer zusammen mit einer Beschreibung von sich und den Lebensbedingungen auf der Plattform ein. Du durchsuchst die Plattform und schreibst ihnen eine Nachricht. Anschließend schläfst du ein paar Tage kostenlos bei der Person. Geld wechselt beim Couchsurfing nicht den Besitzer. Dafür hast du die Gelegenheit, deine Gedanken und Erfahrungen mit einem netten Menschen zu tauschen, der dir sein Sofa angeboten hat.


Auf Häuser aufpassen: House-Sitting


House-Sitting ist die zweite Möglichkeit, kostenlos in anderen Ländern unterzukommen. Wirklich kostenlos ist es aber nicht. Es wechselt zwar kein Geld den Besitzer allerdings werden in der Regel zumindest kleine Hausarbeiten erwartet (z. B. Garten gießen, Haustiere versorgen usw.), während du das Haus der Besitzer hütest. So gesehen tauscht du also Arbeitszeit gegen Unterkunft. Nicht unbedingt ein schlechter Deal, zumal du die Chance hast, in einzigartigen Häusern mit einem hohen Standard zu wohnen. Aber es ist auch nicht per se eine bessere Lösung als das Mieten eines Zimmers im Co-Living-Space oder einer WG. Das hängt von deinen Wohnbedürfnissen und dem lokalen Wohnungsmarkt ab.



Autor: Kilian Otte 

Bildquelle: EXPERTISEROCKS SL + Nomad Rental


08 Juli 2021