Was ist der Black Friday?

Wir verraten alles zur amerikanischen Tradition… 


Am 26. November 2021 ist es wieder soweit. Am berühmt-berüchtigten Black Friday bieten auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Onlineshops für 24 Stunden oder gar eine Woche lang ihren Kunden einmalige Rabatte und Sonderangebote an und feiern so den Auftakt des Weihnachtsgeschäfts.

Woher kommt überhaupt dieser Black Friday?


Wie viele andere Trends auch stammt der Black Friday aus den – genau: USA. Traditionell handelt es sich hierbei um den Freitag NACH Thanksgiving. Thanksgiving ist das amerikanische Erntedankfest, welches immer auf den vierten Donnerstag im November fällt. Der darauffolgende Freitag wird gerne von vielen Amerikanern als Brückentag genutzt, um ein verlängertes Wochenende mit der Familie zu verbringen – oder aber auch die ersten Weihnachtseinkäufe zu tätigen.

In den USA ist der Black Friday seit vielen Jahren zu einem inoffiziellen Shopping-›Feiertag‹ geworden. Die Händler verzeichnen am Black Friday seit Jahren die höchsten Umsätze des gesamten Jahres. Es gibt in den USA Geschäfte, die öffnen an diesem besonderen Tag sogar schon frühmorgens ihre Pforten, da die kaufwütigen Kunden bereits die Nacht vor dem Geschäft campiert haben, um die besten Schnäppchen zu ergattern. Den wer zu spät kommt, geht leer aus.

Black Friday erobert Deutschland: Apple als Vorreiter


Im Laufe der Jahre ist der Black-Friday-Trend inklusive dem Cyber Monday nach Europa geschwappt. Hierzulande kennt inzwischen jeder den berühmt-berüchtigten Black Friday. Doch wer machte den Anfang? Na klar, Apple! 2006 übernahm Apple erstmals seine Black-Friday-Deals aus den USA in seinen deutschen Online-Shop sowie die Apple Stores. Allerdings verwendete Apple damals noch nicht den Begriff Black Friday. Übrigens durfte Apple am Black Friday 2020 nur noch am Rande in Erscheinung treten.

Seither (2006) sind immer mehr Online-Händler auf den Black-Friday-Trend aufgesprungen. Als jedoch auch Amazon mit auf den Trend aufgesprungen ist und unzählige Rabatte gewährte, hat sich in Deutschland und generell in Europa der Black Friday revolutioniert.

Die ›Black Friday Week‹ bei amazon.de gibt es tatsächlich auch erst seit dem Jahr 2019. In den Jahren zuvor kam bei Amazon die Aktionswoche erst eine Woche später nämlich als ›Cyber Monday Week‹.

Der weltweite Umsatz am Black Friday 2020 hat sich mehr als verdoppelt (+168 %) im Vergleich zum Oktober desselben Jahres.

In Deutschland hat der Black Friday viele Namen


In Deutschland hat der berühmt-berüchtigte Black Friday anders als in den USA viele verschiedene Namen. Viele Verkäufer werben mit dem klassischen Begriff ›Black Friday‹, andere jedoch mit ›Black Weekend‹ – ›Red Week‹ oder ›Black Week Sale‹. Doch warum? Der Grund ist absurd, denn der Begriff ›Black Friday‹ ist teilweise als Marke geschützt. Doch wer besitzt die Markenrechte? Gute Frage … Laut Markenregister hält die Rechte eine dubiose Firma in Hongkong, die wiederum eine Verbindung zur Wiener Black Friday GmbH hat. Die Erbringung von Werbedienstleistungen für Dritte und der Handel mit Elektronik und Elektronikwaren sind nach einem Urteil des Bundespatentgerichts vom 29. September 2019 (Aktenzeichen: 30 W (pat) 26/18) allerdings vom Markenschutz ausgenommen.

Rabatte soweit das Auge reicht


Unzählige Online-Shops und auch Einzelhändler haben 14 Jahre später, nachdem Apple den Black-Friday-Trend nach Deutschland importiert hat, den Trend auch für sich entdeckt. Sparen können Verbraucher auch dieses Jahr wieder fast überall – in der Innenstadt beim Bummel oder aber auch bei Marktplätzen und Online-Shops im Internet. Portale wie black-Friday.de oder mydealz.de bündeln die besten Angebote und bieten Verbrauchern so Orientierung im Rabattdschungel.

Verbraucher können durchschnittlich 28,7 % sparen


Viele Händler werben am berühmt-berüchtigten Black Friday mit »bis zu 90 Prozent Rabatt«. Klingt verlockend? Ist es aber nicht! Manche Dinge sind zu schön, um wahr zu sein! Im letzten Jahr konnten Verbraucher durchschnittlich am Black Friday nur 28,72 Prozent sparen. Das hat das Verbraucherforum mydealz bei einer Analyse von 3.001 Angeboten herausgefunden. Am meisten sparten Verbraucher, der Analyse zufolge, wenn sie einen Streaming-Dienst (67,98 Prozent) abonnierten oder Software (51,91 Prozent) kauften. Bei Mode sparten sie im Schnitt 31,96 Prozent und bei Parfüm 22,75 Prozent. Die Preise für Fernseher (16,51 Prozent) und Smartphones (13,62 Prozent) sanken indes am wenigsten.

Du möchtest dabei sein und deinen Umsatz steigern? Dann bereite dich noch heute auf die bevorstehenden Angebotsschlachten vor.

Die Eckdaten der Entstehung dieses Events

Von Thanksgiving zum Black Friday
Quelle: www.blackfriday.ch

  • 1789 nimmt der erste Bundeskongress der Vereinigten Staaten von Amerika einen Entschluss an, der den Präsidenten der USA bittet, ein präzises und offizielles Datum für die Thanksgiving-Feier anzunehmen. Einige Tage später gibt der Präsident George Washington den Donnerstag, 26. November 1789 als ›Day of Public Thanksgiving‹ bekannt. Zum ersten Mal wird der Feiertag gemäß der neuen Verfassung des Landes begangen. Die nachfolgenden Präsidenten haben ebenfalls Thanksgiving verkündet, jedoch variieren die Daten und selbst der Monat der Feier.
  • 1863: Bekanntgabe des Präsidenten Abraham Lincoln, dass Thanksgiving regelmäßig jedes Jahr am letzten Donnerstag im November gefeiert wird.
  • 1930: Die auf die große Depression folgenden Jahre sind für den Einzelhandel sehr schwierig. Im Laufe dieses Zeitraums dienen die Volksparaden am Thanksgiving-Wochenende der Handelskette Macey’s für ihre Werbekampagne zu Weihnachten.
  • 1939: In diesem Jahr fällt der letzte Donnerstag im November auf den letzten Tag des Monats. Beunruhigt durch die Verkürzung der Zeit der Weihnachtseinkäufe, die den wirtschaftlichen Aufschwung bremsen könnten, veröffentlicht der Präsident Franklin D. Roosevelt eine präsidiale Bekanntgabe, dass Thanksgiving auf den vorletzten Donnerstag im November vorgezogen würde. Im Anschluss an diese Bekanntgabe veröffentlichten 32 Bundesstaaten ähnliche Bekanntgaben, während 16 Staaten die Änderung ablehnten und ihrerseits bekannt gaben, dass Thanksgiving am letzten Donnerstag im November stattfinden würde. Zwei Jahre lang wurde Thanksgiving an zwei unterschiedlichen Tagen je nach Bundesstaat gefeiert, außer in Texas, wo er zweimal begangen wurde.
  • 1941: Um diese Verwirrung zu beenden, legte der Kongress ein Datum für den Feiertag fest. Das Parlament nahm diese Bekanntgabe an und erklärte den letzten Donnerstag im November zum gesetzlichen Feiertag von Thanksgiving. Anschließend wurde die Resolution vom Präsidenten Roosevelt am 26. Dezember 1941 unterzeichnet und auf diese Weise der vierte Donnerstag im November zum bundesweiten Feiertag zu Thanksgiving festgelegt.
  • 1961: Der Begriff ›Black Friday‹ wurde zu diesem Zeitpunkt von der Polizei von Philadelphia verwendet, um die chaotischen Verkehrsverhältnisse des Thanksgiving-Wochenendes zu beschreiben. Der Begriff ging in das Vokabular von Taxi- und Busfahrern ein … Die Händler sorgten sich darum, ob dieser Ausdruck abschreckend auf die Verbraucher wirken könnte. In diesem Jahr beschrieb der PR-Pionier Denny Griswold in seiner Informationsschrift ›Public Relations News‹ die Bemühungen der Händler von Philadelphia, diesen Tag durch den Ausdruck ›Big Friday‹ positiver wirken zu lassen und somit den Beginn der Weihnachtssaison einzuläuten. (»Die Medien haben mitgemacht«, schreibt Griswold.). Trotzdem setzt sich der Big Friday nicht durch, die Idee dahinter blieb jedoch bestehen.
  • 1970–80: Die Kampagne zur Neupositionierung des ›Big Friday‹ vonseiten der Händler war in den letzten Jahren fehlgeschlagen und der Black Friday würde mit der Geschichte zu den schwarzen Zahlen der Händler bleiben. Schwarz (Black) stand für die Profite und die rote Tinte in den Geschäftsbüchern für die Verluste. Diese Geschichte ist auch heute noch die meist zitierte in den Medien, allerdings auch die am wenigsten dokumentierte.
  • 2002: In diesem Jahr lagen zum ersten Mal die Verkaufszahlen des Black Friday vor denen des letzten Samstags vor Weihnachten in den USA. Der wichtigste Händler Walmart ließ Thanksgiving beiseite und konzentriert seine Verkaufsaktionen auf den Black Friday mit speziellen Öffnungszeiten in seinen Läden.
  • 2005–2010: Das Phänomen Black Friday überschreitet die Grenzen Amerikas und schwappt nach Brasilien, Deutschland und viele andere Länder über. Das Event gewinnt an Tragweite und beschleunigt die bereits wachsende Nutzung des Internets und des Online-Handels.
  • 2015: In der Schweiz ist es Manor, die große Handelskette, die ihre erste nationale Aktion zum Black Friday mit nur am letzten Freitag im November verfügbaren Sonderangeboten startet.
  • 2017: Der Black Friday hat die europäischen Händler in Frankreich, Spanien, den Niederlanden usw. überzeugt.

Autorin: Jasmin Hoffmann

Bildquelle: shutterstock_1273893748
12 Oktober 2021